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MEDICUS
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DZ PRIVATBANK.
werden. Beide Maßnahmen erfordern dabei vollständige
Transparenz über die eingegangenen Risiken. Und einen sys-
tematischen Prozess, um diese zielgerichtet auszusteuern.
Im Aktienbereich ist eine Kombination aus systematischen Di-
videndenstrategien und nachhaltiger Substanzsicherung be-
sonders erfolgversprechend. Im Fokus der Dividendenstrate-
gien steht dabei in erster Linie der für Stiftungen besonders
wichtige Aspekt, ausschüttungsfähige Erträge zu erzielen.
Zudem erweisen sich Dividendentitel im Abschwung grund-
sätzlich als robuster im Vergleich zum Gesamtmarkt.
Eine für den Erfolg der Vermögensanlage entscheidende Rol-
le im aktuellen Kapitalmarktumfeld spielt die Diversifikation,
die Aufteilung des Stiftungsvermögens auf verschiedene An-
lageklassen. Neben Aktien und Anleihen können andere An-
lagen wie Sachwerte zu einem besseren Rendite-Risiko-Profil
beitragen. Weiterhin sind Immobilien sowie Infrastrukturvor-
haben zielführend. Wer die eingeschränkte Liquidität dieser
Anlageklassen scheut, kann die Investition über REITs (Real
Estate Investment Trusts) tätigen.
Aktives Risikomanagement
Ein weiteres probates Mittel sind Wandelanleihen. Diese er-
lauben eine Partizipation an steigenden Aktienmärkten, in-
nerhalb von Korrekturphasen bieten sie einen deutlich wirk-
sameren Schutz als Aktien. In volatilen Märkten lässt sich
somit die Aktienquote erhöhen, ohne tatsächlich in Aktien
investiert zu sein. Wandelanleihen sind zudem die einzigen
Anleihen der Welt, die einen Zinsanstieg (über) kompensieren
können.
Und nicht zu vergessen: Um dem erhöhten Kapitalmarktrisiko
Rechnung zu tragen, sollte dem Risikomanagement ausrei-
chend Bedeutung beigemessen werden. Für Stiftungen ist
eine Begrenzung der Anlagerisiken durch aktive Steuerung
vor dem Hintergrund des stiftungsrechtlichen Kapitalerhal-
tungsgebots unerlässlich. Sie können dabei die operative
Aufgabe der laufenden Überwachung und der Etablierung
eines Risikomanagementsystems an einen externen Vermö-
gensverwalter delegieren – idealerweise im Rahmen einer
stiftungsspezifischen Vermögensverwaltung, die auf einem
systematischen Investment- und Risikomanagementprozess
basiert, der Ertragschancen nutzt und Risiken minimiert.
Dieser Weg, der die Allokation des Vermögens, die Auswahl
geeigneter Anlageinstrumente sowie die aktive Steuerung
des Vermögens beinhaltet, leistet einen wesentlichen Beitrag
zu mehr Transparenz, effizienterem Risikomanagement und
-controlling und trägt dazu bei, Haftungsrisiken so weit als
möglich zu minimieren. Die strategischen Grundsatzentschei-
dungen und die Verantwortung verbleiben aber immer bei
der Stiftung.
Zusammenfassend stehen Stiftungen zahlreiche Wege offen,
um das Rendite-Risiko-Profil ihres Portfolios zu optimieren.
Entscheidend sind letztlich eine breite Streuung über ver-
schiedene Anlageklassen und ein aktives (Risiko-)Manage-
ment. Wer selbst nicht über die erforderlichen Ressourcen
verfügt, sollte auf externen Expertenrat zurückgreifen.
Autor: Christoph Beuter, Direktor Leiter Stiftungsmanage-
ment DZ PRIVATBANK S.A.
Ansprechpartner:
Jörg Tüffers
Direktor
stellv. Niederlassungsleiter/Regionalleiter
Private Banking DZ PRIVATBANK S.A.
Niederlassung Düsseldorf
Die Wahl des richtigen Partners ist für Stiftungen insbesondere im
Vermögensmanagement eine wichtige Grundsatzentscheidung