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VR

MEDICUS

de Vertragsbeziehungen sind in Abbildung 4 dargestellt. Die

blauen Verbindungen weisen auf Verträge hin, die entweder

noch sehr selten nachgefragt werden (§ 119b SGB V) oder

noch nicht entwickelt wurden (Arzt – Apotheker).

Mit der Prozessanalyse und -restrukturierung werden zwei

Ziele verfolgt. Zum einen, die Verbesserung der medizini-

schen Lebensqualität älterer, multimorbider Patienten durch

einen praxisorientierten Ansatz zur angewandten Arzneimit-

teltherapie in Alten- und Pflegeinrichtungen. Zum anderen,

die Steigerung der Arbeitszufriedenheit der involvierten Leis-

tungserbringer über die Reduzierung von Schwachstellen.

Das Pilotprojekt setzt hier an. Langfristig soll der Aufbau von

Gesundheitsnetzen aktiv von Seiten der Leistungserbringer

gedacht werden. Auch unter Beachtung der Wahlmöglichkei-

ten der Patienten führt dies zu einer deutlichen Steigerung

der Ergebnisqualität.

Methode

Es handelt sich um ein klassisches Optimierungsprojekt

in Form eines iterativen Phasenmodells. Im Rahmen einer

Ist-Analyse wird der Prozess, heruntergebrochen auf die ein-

zelnen Tätigkeiten, in seinem gegenwärtigen Ablauf in allen

beteiligten Institutionen durch Betriebsbegehungen und

Interviews erhoben. Die Dokumentation in Form einer Ab-

laufdarstellung dient der Fakten- und Schwachstellenanalyse.

Ein strukturiertes Change-Management unter Einbeziehung

aller Akteure zielt auf eine definierte Erprobungsphase und

schließt vorerst mit einer erneuten Ist-Analyse.

Das Pilotprojekt bietet somit einen guten Ansatz, um beste-

hende Dienstleistungsnetzwerke zu analysieren und zu op-

timieren. Die Akteure stärken im Rahmen des Projektes ihre

Prozess- und Kommunikationskompetenzen, so dass mögli-

che weitere Spezifikationen nach Projektende auch ohne ex-

ternen Berater in den interdisziplinären Prozess eingebracht

werden. Laufzeit: 2015. Projektinteressierte sind aufgefor-

dert, mit der Projektleitung/Autorin Kontakt aufzunehmen.

Projektförderer

Die Migasa GmbH & Co. KG, eine Kooperation unabhängi-

ger, inhabergeführter Apotheken an über 140 Standorten

in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hessen und

Rheinland-Pfalz, sieht sich als Vorreiter bei der Entwicklung

und Umsetzung innovativer Gesundheitsangebote. Individu-

elle, an der Kundschaft ausgerichtete Leistungsschwerpunk-

te stehen im Mittelpunkt ihrer Mission. Deshalb hat sich die

Migasa unter anderem der Förderung von Gesundheitspro-

jekten angenommen.

Migasa GmbH und Co. KG:

Stephanie Vennemann

Projektmanagerin Heim- und Pflegedienstversorgung

Tecklenburger Str. 12, 49525 Lengerich

Projektteilnehmer

St. Elisabeth Pflege GmbH, Bassumer Str. 36, 49088 Osnabrück

Neumarkt Apotheke, Öwer de Hase 1, 49074 Osnabrück

Ärztehaus Meller Straße, Meller Str. 100, 49082 Osnabrück

Migasa Blisterzentrum Nordhorn, Walther Bothe Str. 8, 48529

Nordhorn

VERSORGUNGSMODELLE.

Kontakt für Projektinteressierte:

Stefanie Kortekamp M.A.

Frankfurt University of Applied Sciences

Zentrum für Gesundheitswirtschaft

und -recht (ZGWR)

stefanie.kortekamp@pro-mmt.de

Literatur

1 Sachverständigenrat Gesundheitswesen (Hrsg.), 2012: Sondergutachten 2012, Bonn.

2 Bundesministerium für Gesundheit (Hrsg.), 2013: Aktionsplan 2013-2015 zur Verbesserung der Arz-

neimitteltherapiesicherheit in Deutschland, Bonn.

3 Robert Bosch Stiftung (Hrsg.), 2011: Memorandum: Kooperation der Gesundheitsberufe, Stuttgart.

4 Richtlinie des gemeinsamen Bundesausschusses über die Festlegung ärztlicher Tätigkeiten zur

Übertragung auf Berufsangehörige der Alten- und Krankenpflege zur selbstständigen Ausübung

der Heilkunde im Rahmen von Modellvorhaben nach § 63 Abs. 3c SGB V vom 20. Oktober 2011,

BAnz. Nr. 46 (S. 1128)

.

5 Nach § 1a Abs. 3 Nr. 6 Apothekenbetriebsordnung wird mit dem Medikationsmanagement die ge-

samte Medikation des Patienten, einschließlich der Selbstmedikation, wiederholt analysiert, um die

Arzneimitteltherapiesicherheit und die Therapietreue zu verbessern, indem arzneimittelbezogene

Probleme erkannt und gelöst werden.

6 Bundesapothekerkammer (Hrsg.), 2009: Leitlinie zur Versorgung der Bewohner von Heimen.

7 DEGAM (Hrsg.), 2013: Hausärztliche Leitlinie Multimedikation, Berlin.

8 Hirzel, Matthias; Geiser, Ulrich; Gaida, Ingo (Hrsg.), 2013: Prozessmanagement in der Praxis. Wert-

schöpfungsketten planen, optimieren und erfolgreich steuern, Springer Gabler, S.10 f.

9 Schnetzer, Roland (2013): Achtsames Prozessmanagement, in: Zeitschrift Führung + Organisation

(zfo), Heft 5/ 2013, S. 361-365.

10 Kortekamp, Stefanie (2014): Medikationsmanagement als interdisziplinärer Prozess, in: Frankf-

urter Schriften zu Management und Vertragsgestaltung in der Gesundheitswirtschaft, Band 1,

Meyer, Hilko J.; Kortekamp, Stefanie (Hrsg.): Medikationsmanagement in stationären Pflegeein-

richtungen: Teamarbeit der Solisten, Cuvillier Verlag, S. 81.

Abb. 4 – Vertragsbeziehungen

Quelle: Kortekamp, Stefanie (2014): Medikationsmanagement als interdisziplinärer Prozess,

in: Frankfurter Schriften zu Management und Vertragsgestaltung in der Gesundheitswirt-

schaft, Band 1, Meyer, Hilko J.; Kortekamp, Stefanie (Hrsg.): Medikationsmanagement in

stationären Pflegeeinrichtungen: Teamarbeit der Solisten, Cuvillier Verlag, S. 81.

Pflegefachkraft

Arzt

Pflegekasse

Apotheker

Pflege-

einrichtung

Bewohner

Arbeitsvertrag

Behandlungsvertrag Belieferungsvertrag

Heimversorgungsvertrag

§12a ApoG

Versorgungsvertrag

SGB XI §§43, 75

Kooperation Hausarzt

§119 b Abs. 2 SGB V

Wohn- und Betreuungsvertrag

bestehende Verträge

fehlende Verträge